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AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 23.01.2006


Maecenia fördert neun Frauenprojekte
Daniela Krebs

Aus 200 Anträgen wurden neun Projekte ausgewählt, die im Jahr 2006 mit insgesamt 27.300 Euro unterstützt werden. Die Frankfurter Stiftung für Wissenschaft und Kunst stellt diese vor.




Die Frankfurter Stiftung maecenia für Frauen in Wissenschaft und Kunst wurde im Jahr 2000 gegründet. Im Jahr 2006 hat sie ihre Fördersumme von 20.000 auf 27.300 Euro erhöht, was gemessen an dem hohen und ständig wachsendem Bedarf an Fördermitteln für Frauen noch viel zu wenig ist. Im vergangenen Jahr gingen fast 200 Anträge auf Förderung bei der Stiftung ein.
Davon wurden neun Projekte aus den Bereichen Frauenforschung, bildende Kunst und Film ausgewählt, die mit durchschnittlich 3.000 Euro gefördert werden.

Das Spektrum der geförderten Projekte reicht von der bislang unbekannten Geschichte der Zirkusartistinnen in Deutschland über eine Rauminstallation, die die Anerkennung von Künstlerinnen erforscht und visualisiert, bis hin zu einer Filmreihe, die sich dem Genre des fotografischen Films widmet.
Hier werden kurz die neun Projekte der Frauen aus Kunst und Wissenschaft vorgestellt:

Stephanie Haerdle schreibt die bisher unbekannte Geschichte von Frauen als Zirkusartistinnen in Deutschland.

Anja Christinck recherchiert über die Gründerinnen von Loheland als Pionierinnen des biologischen Land- und Gartenbaus.

Das Projekt "Emigrantinnen-Biographien" von Sylke Bartmann untersucht die autobiographischen Lebenszeugnisse deutscher Emigrantinnen, die bereits 1940 geschrieben wurden.

Moira Zoitl und Doris Berger visualisieren in einer Rauminstallation Interviews und Statistiken über die Anerkennungsprozessen von zeitgenössischen Künstlerinnen.

Die Ausstellungsserie "Kommen Sie nach Hause" von Stephanie Adams zeigt abseits des gewohnten Kunstbetriebs Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern, die ohne "Erfolgszwang" eher zufällig entstanden sind.

Die Künstlerin Aurelia Mihai setzt sich mit ihrem Videoprojekt "City of Bucur" mit der Geschichte ihrer Geburtstadt Bukarest auseinander.

Im Bereich Film unterstützt maecenia Postproduktion und Vertrieb von zwei Dokumentationen. Der Film "Wer spricht" von Maria Binder und Verena Franke erzählt die Geschichte von fünf Frauen, die offen über erlittene Folterung durch die Polizei sprechen und damit die Rolle des stummen Opfers verweigern.

Helke Sanders filmischer Essay "Mitten im Malestream" lässt die Diskurse der Frauenbewegung Anfang der 1970er Jahre wiederaufleben und zeigt Originalaufnahmen aus dieser Zeit. Außerdem fördert maecenia die Filmreihe "Fotofilm", kuratiert von Katrin Pratschke und Gustáv Hámos, die auch in Frankfurt gezeigt werden soll.

Die Stiftung maecenia fördert gezielt Projekte von Frauen in Wissenschaft und Kunst, die für ihre Themen ganz unterschiedliche Formen des Zugangs wählen und sich nicht immer an die Grenzen tradierter Disziplinen halten.

Weitere Informationen unter: www.maecenia-frankfurt.de


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Beitrag vom 23.01.2006

AVIVA-Redaktion